Die letzten Tage in Schweden

by Nathalie
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Nachdem wir die Kanus entladen, geputzt und zurückgebracht hatten, fing der zweite Teil der Schwedenreise an.

Frisch geduscht und in sauberen Kleidern machten wir uns auf den Weg, Arvika und die Umgebung zu entdecken. Da Jörg und ich ja bereits das Dritte mal dort waren, war das Programm schnell zusammengestellt.

Gleich am ersten Morgen stand ein Besuch im Einkaufsladen an. So fand neben Marzipanrollen und Fladenbrot auch getrocknetes Rentierfleisch den Weg in die Schweiz.

Nach getaner Pflicht stand auch schon ein ausgiebiges Frühstück in der Konditorei am Hauptplatz von Arvika an. Die Mädchen gönnten sich sogleich ein riesiges Stück Schwedentorte oder eben Princesstårta, wie sie in Schweden heisst. Ja, das hatten sie sich reichlich verdient! Ratzfatz waren die Teller leer 😅

Doch die Umgebung hat noch mehr zu bieten. Und so stand am Nachmittag ein Besuch in der Leinenweberei in Klässbol an. Die Webstühle beindruckten nicht nur die Kinder. Als sie dann das königliche Siegeln bei den Handwebestühlen erblickten, fing die Fragerei an. Ja, diese Linneväveri beliefert bis heute den schwedischen Königshof. Ja, der König selbst war hier und hat mit seiner Unterschrift bestätigt, dass sie offiziell ein Hoflieferant sind. Selbstverständlich wollten auch wir unseren Leinenbestand aufstocken. Doch die Auswahl an Farben und Mustern war riesig und so dauerte es doch etwas länger bis zur Kaffepause im Mühlecafe.

Falls ihr etwas über sie Linneväveri nachlesen wollt, so könnt ihr das hier machen

Klässbols.se

einfach die Sprache auf „ger“ umstellen und zack habt ihr alle Infos auf Deutsch. Aber Vorsicht! Der Onlineshop ist verführerisch ☺️

Zur Abkühlung ging es nun für die Mädels ab in den See und für die Erwachsenen gab es ein kühles Bier. Ein toller Tag!

Doch auch am nächsten Tag blieben wir nicht untätig. So spielten wir als erstes eine Runde Bangolf. Bangolf? So heisst Minigolf auf schwedisch. Nachdem wir die Startschwierigkeiten überwunden hatten, löste sich die Stimmung und es wurde gelacht, geneckt und geschwitzt. Es war unglaublich heiss auf dem Platz und leider war Schatten ein rares Gut. Nichts desto trotz beendeten wir die Runde und durften Jörg als Gewinner gratulieren. An Zora ging der Preis für die beste Aufholjagd und Ronja für ihren Durchhaltewillen.

Klar meldeten sich nach so einer Anstrengung unsere Mägen und wir fuhren nach Älgå. Dort gibt es am Sonntag frische Waffeln mit Konfitüre und Schlagsahne. Geführt wird das kleine Cafe von einem Verein, welcher sich für den Erhalt des Heimathauses sowie diverser weiterer Gebäude einsetzt. Interessant war, dass wir dabei im vollen Cafe die einzigen Ausländer waren. Vorwiegend waren ältere schwedische Paare vor Ort, welche sich für ein Schwätzchen bei Waffeln und Kaffee treffen. Dennoch war es einfach unglaublich lecker und wunderschön.

Selbstverständlich besuchten wir noch die Spiksmedja von Älgå. In der Schmiede von 1850 wurde mit Hilfe von Wasserrädern Nägel von Hand geschmiedet. In einem kurzen Video werden die einzelnen Arbeitsschritte erläutert und beschrieben. Sämtliches Werkzeug und die Schmiede sind noch ao wie damals und gelten als eine der am besten erhaltenen Schmieden in Schweden. Glaubt man den Bewohnern von Älgå so wurden die Nägel bis nach London verschifft. So toll waren diese.

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Rückweg nach Arvika, wo wir noch das Fordonsmusuem, also das Oldtimermusuem besuchten. Dort können allerlei Autos, Motorräder, Velo Solex und Kutschen bestaunt werden. vor dem Museum versammeln sich übrigens jeweils die privaten Sammler mit ihren Schätzen. Klein aber fein und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Ja, wir haben die drei Tage in und um Arvika intensiv genutzt und waren, wenn auch nicht mit dem Kanu, viel unterwegs. Schön war es ☺️

Übrigens! Wer mal sehen will, wie sehr die Schweden sich über den Sommer, das viele Licht und die Geselligkeit mit Freunden freuen, der muss unbedingt an einem Freitag- oder Samstagabend nach Arvika in den Hafen. Im Restaurant Olsonsbrygga (Reservation nicht vergessen!) wird gemeinsam gelacht, gefeiert, gegessen und getrunken. Selten habe ich so viele fröhliche, friedliche und einfach nur glückliche Menschen an einem Ort gesehen. Einfach nur beeindruckend und wunderschön.

Viel Spass!

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