Am Tag bevor wir in Nazaré ankamen, informierten wir uns erstmals genauer über die Ortschaft, die Strände und die Welle. Enttäuscht mussten wir feststellen, dass die Wellenhöhe während unserem Besuch nur zwischen zwei und vier Metern betragen wird. Hier gibt es nämlich eine Monsterwellen Saison. Diese dauert von Ende Oktober bis Februar. In diesem Zeitraum können die Wellen, je nach Wetterlage, weit über 20 Meter hoch werden. Nichts desto trotz war die Gewalt der Wellen beeindruckend. Wir schätzen eher sechs Meter am Nordstrand während unserem Besuch. Aber das hat auch mit der speziellen Strömung und dem Unterwasser Canyon zu tun, wie wir in der Ausstellung im Leuchtturm lernten.
Die Welle am Nordstrand von Nazaré, welche übrigens noch keinen eigenen Namen hat, wurde erst im Jahr 2011 zum ersten Mal gesurft. Garrett McNamara holte sich hier auf Anhieb den Eintrag im Guinnes Buch der Rekorde für die höchste je gesurfte Welle. Hier das Video von damals.
Plötzlich wurde Nazaré ein Hotspot für Surfer. Nicht irgendwelche Surfer, sondern so genannte tow-in Surfer. Solche also, welche sich von einem Jetski in die Welle ziehen lassen, weil man aus eigener Kraft nicht schnell genug werden könnte, um von der Welle mitgenommen zu werden.
In der Zwischenzeit wurde der Weltrekord hier am Nordstrand bereits mehrmals übertroffen. Aktuell hält ihn Sebastian Steudtner, welcher im Jahr 2020 eine Welle von 26.21 Metern surfte.
Im Leuchtturm von Nazaré sind die Surfboards von zahlreichen Big Wave Surfern ausgestellt. Unter anderem auch das von Sebastian Steudtner.
Wie die Riesenwelle von Nazaré entsteht, kann man hier detailliert nachlesen. Kurz gesagt ist es ein riesiges Unterwasser Tal, welches genau vor dem Leutturm in Nazaré endet. Dazu kommt eine mächtige gegenläufige Unterwasserströmung, welche der Küste entlang läuft und zufällig auch exakt dort endet.
Der Leuchtturm mit seinem Museum, die Naturgewalten und die Tatsache, dass jetzt in der Nebensaison nicht so viele Touristen hier sind, ergeben zusammen eine mystische Stimmung. Es ist ein ganz spezieller Ort, den wir hier kennen lernen durften!