Im Land der Mayas

by Nathalie
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Ja, dass wir uns im Land der Maya befindet, ist unübersehbar. Unzählige Ruinenstätten säumen unseren Weg und jedes zweite Restaurant oder Hotel trägt im Namen den Zusatz „Maya“.

Doch wer waren diese Mayas?

Die Epoche der Maya erstreckt sich von ca. 1000 v. Chr. bis 1000 n. Chr., wobei die Blütezeit von 300-800 n. Chr. dauerte. Auch zählen sie zu den Hochkulturen. Mit Hochkultur meint man eine ausgeklügelte Organisation eines Volkes. Es geht also nicht nur um die Menschen an sich, sondern um die Art und Weise, wie sie ihr Zusammenleben ordnen und gestalten. Zu einer Hochkultur gehören eine gemeinsame Schrift, Religion, Kultur, eine Armee und verschiedene Berufe. Eine Hochkultur zeichnet sich dadurch aus, dass sie für ihre Zeit sehr fortschrittlich ist. Die Mayas haben verschiedene, grossartige Leistungen vollbracht.

Schrift:
Die Mayas verfügten über eine eigene, einzigartige Schrift. So war es ihnen bereits damals möglich Informationen schriftlich festzuhalten und zu dokumentieren. Durch die Dokumente erhalten wir Einblick in die Köpfe der Gelehrten und Priester.

Astronomie und Mathematik:
Die Mayas richteten ihr Leben nach der Sonne und den Sternen aus. Sie erkannten in den Himmelskörpern Götter und leiteten von dort ab, mit welchem Schicksal sie rechnen mussten. Im Zentrum der Städte befanden sich Sternwarten und Tempel, mit welchen sie den Sonnenverlauf und damit auch das Datum und wichtige Ereignisse wie Sonnen- und Mondfinsternisse bestimmen konnten. Diese kündigten jeweils ein Unheil an und es barf Menschenopfer um das Unheil abzuwenden.

Auch haben sie bereits die Zahl „0“ gekannt und mit ihr Berechnungen angestellt. In Europa wurde diese erst im 12 Jahrhundert entdeckt. Wir sind diesbezüglich also etwas die Hinterwäldler…

Mais:
Den Mayas verdanken wir den Mais. Ihnen gelang es aus der Teosinte, ein Wildgras mit wenigen Körnern und kaum verdaulich, den Mais zu züchten und anzubauen. Bereits damals hatten sie es verstanden Symbiosen zu nutzen. So liessen sie an den Maisstauden Bohnen hochwachsen und am Boden pflanzten sie Kürbisse, welche Schatten spendeten und so den Boden feucht hielten.

König zu werden war kein Geburtsrecht. Der Platz als König hat man sich durch seine aussergewöhnlichen Fähigkeiten in Mathematik, Astronomie und Kenntnisse zum Ackerbau erworben.

Wir haben die Mayastätte Calakmut (die zwei Berge) besucht. Sie liegt mitten im Urwald, völlig abgeschottet von jeglicher Zivilisation.

Einst beherbergte die Stadt über 50‘000 Personen und dehnte sich über 60 km2 aus. Heute lassen sich diese Dimensionen nur noch schwer erahnen, da der Dschungel sich das Land zurückerobert hat. So treffen wir auf Klammer- und Brüllaffen, welche sich durch die Bäume schwingen, sehen einen Tukan (die sind äusserst scheu), mehrere Rehe und sogar auch Krokodile. Um natürlich die unzähligen Taranteln nicht zu vergessen.





Danke David, dass Du dein Wissen mit uns geteilt hat. Es war unheimlich spannend alles über die Maya, die Flora und Fauna zu erfahren.













Doch weshalb haben die Maya ihre Stadt verlassen? Die Region verfügt über keine Bäche oder Flüsse. Das Wasser hat sich während der Regenzeit in Seeen und im Grundwasser gesammelt. Und so kam es, dass eine langjährige Dürre das Ende von Calakmul herbeiführte.

Dem Volk blieb nichts anderes übrig, als die 480 km durch den Urwald nach Chichén Itzá zu laufen. Ein beschwerlicher, langer und äusserst gefährlicher Weg.

Chichén Itzá ist eine der bekanntesten Ruinenstätten. So verwundert es nicht, dass sich hier tausende Touristen tummeln. Wo es in Calakmul noch möglich ist die Tempel zu besteigen und von nahem zu bestaunen, ist in Chichén Itzá alles abgesperrt.

Verkäufer säumen die Wege, Maskenpflicht am Eingang, die Stimmung ist hektisch ja schon fast etwas gereizt. Schade.

Dennoch staunen wir auch hier über die architektonischen Meisterleistungen. Die Präzision mit welcher die Mayas die Steine verarbeitet und die Tempel gebaut haben. Einfach nur beindruckend.

Noch ein kleiner Gedankenanstoss. Wisst Ihr, wie die Mayas damals ausgestorben sind? Es war aufgrund des Zusammenbruchs der politischen Ordnung. Dazu kam eine extrem hohe Bevölkerungsdichte, welche zu einem hohen Wasser- und Landverbrauch führte und eine lange Dürreperiode. Nun ja… einige dieser Faktoren erfüllt die Welt auch heute. Hoffen wir mal das Beste.

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