Lissabon zu besuchen war ein Wunsch von mir. Schon so oft habe ich Bilder von den alten, gelben Strassenbahnen und den malerischen Gassen gesehen. Ob es dort wirklich so schön ist?
Wir haben Lissabon an zwei halben Tagen besucht. Am ersten Tag haben wir die verwinkelten Gassen des Stadtteils Alfama erkundet. Hier gibt es unzählige kleine Kaffees und Restaurants, viele sind mit Kunstgegenständen und -gemälden ausgestattet. Da und dort kann sogar das Atelier besucht werden. In so manchen Restaurants braucht es auch etwas Glück um einen Tisch zu ergattern. Und so schlendern wir durch die Gassen bis hoch zur Burg, von der wir einen tollen Überblick über die Stadt haben. Beim Schlendern müsst ihr (leider) etwas aufpassen… es hat so viele Hundehinterlassenschaften, dass es nur einen kleinen Moment der Unachtsamkeit braucht, um in einen Haufen zu treten.
Etwas erschlagen von all den Touristen, treten wir gegen Abend den Heimweg nach Sétubal an und beschliessen, erst am nächsten Tag mit der Strassenbahn zu fahren.
Dieser Aufschub stellte sich leider als Fehler heraus. Denn am Tag darauf hatte es noch viel mehr Touristen (ein Blick in die Agenda verriet uns dann, dass ja Samstag ist 🙈). In den kleinen Strassenbahnen waren die Touristen wie die Sardinen eingepfercht. Da musste man sich gar nicht erst Hoffnungen auf einen Sitzplatz machen. Man konnte schon froh sein, wenn man überhaupt in die Strassenbahn hinein kam. Und das erst noch zu viert mit zwei Kindern. Nein.. das muss nicht sein. Wir machten uns zu Fuss auf in den Stadtteil „Baixa da Lisboa“ und schlenderten durch die Gassen, assen klein aber fein in einer Weinbar und in einer Eisdiele gab es das lang ersehnte Schokoladeneis für Ronja.
Hier in Baixa waren die Gassen breiter, es gab grössere Restaurants, bekannte Bekleidungsgeschäfte, Souvenirläden und viele Strassenverkäufer. Wir hätten auch in einer beliebigen anderen europäischen Grossstadt sein können.
Plötzlich hörten wir Trommeln. Es hörte sich fast an, wie von einer Guggenmusik. Oh cool! Das müssen wir sehen. Zwei Häuserecken später sehen wir die Gruppe. Ja, sie spielen wirklich sagenhaft gut. Aber Moment mal 🤨 die führen ja eine Demonstration an. Und so geraten wir einmal mehr in eine Demonstration. Immerhin ist sie dieses Mal friedlich. Gleichberechtigung, Lohngleichheit, verbesserte Arbeits- und Studienbedingungen und vieles mehr wird gefordert. Einen kurzen Moment lang verweilen wir, ziehen uns dann aber zurück. Schliesslich haben wir in Peru gesehen, wie schnell die Stimmung umschlagen kann. Irgendwie brauchen wir das nicht noch einmal.
Es gibt hier in Lissabon noch recht viele Orte, welche wir noch nicht besucht haben. Auch die Strassenbahn ist noch auf der Bucket Liste. Tja, das heisst wohl, dass irgendwann einmal ein separater Städtetrip nach Lissabon ansteht 😉