Nicht nur GoT

by Nathalie
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Die „Game of Thrones“ Anbeter unter euch wissen jetzt wahrscheinlich schon wohin unsere letzte Reise gegangen ist 🙂 Für alle anderen, wir waren auf Kurzbesuch in Dubrovnik und nein, wir sind keine GoT-Fans. Einerseits da wir nicht so der Serientyp sind und anderseits ist irgendwie der gesamte Hype an uns vorbeigezogen.

So machen wir uns in Dubrovnik auf die Suche nach der eigentlichen Geschichte der Stadt, fernab vom ganzen GoT-Trubel. Was ehrlich gesagt gar nicht so einfach ist. Auf 10 Geschäfte kommen sieben Game of Thornes-Souvenirläden, ein Souvenirladen mit Kroatienartikel, eine Kleider-, Schmuckboutique und eine Boutique mit schönen handgemachten Andenken oder auch Leckereien. Diese kleinen Perlen gilt es zu finden und unterstützen. Auch sind die meisten Stadtführungen den GoT-Filmschauplätzen gewidmet. Jörg kämpft sich durch die Angebote und bucht schliesslich eine Stadtführung bei Marco. Laut Tripadvisor der beste! Reiseführer der Welt mit etwa 2000 top Bewertungen. Marco gibt uns einen fundierten Überblick über die Stadt und deren Geschichte. Angefangen bei den Römern und Venezianern, bis hin zum Balkankrieg in den 90er Jahren.

Spricht man von Dubrovnik, so meint man die historische Altstadt, welche von bis zu 6 Meter dicken Mauern umgeben wird. Hier wohnen wir in einer kleinen, aber schicken Wohnung, zentral und ruhig gelegen. Ruhig? In einem Stadtzentrum? Ja das geht. In der Altstadt sind zwar gewisse Fahrzeuge erlaubt, aber da die Gassen so eng oder mit Restaurants und Cafes bestuhlt sind, bleiben die meisten Strassen verkehrsfrei. Abends wenn die ganzen Kreuzfahrtschiff-Touristen abgezogen sind, dann wird es ruhig in der Altstadt. Gerade noch 900 Einwohner leben hier. Alle anderen Einwohner haben die Stadt verlassen. Zu lukrativ ist es, die Wohnung zu vermieten oder gar zu verkaufen, zu mühselig die Arbeitsbeschaffung. Zu mühsam ist das Gedränge mit bis zu 10’000 Touristen pro Tag.

Falls ihr Dubrovnik besuchen möchtet, dann nutzt die frühen Morgen- und die Abendstunden. Dann wenn die ganzen Touristen von den Kreuzfahrtschiffen und Busreisen noch nicht angekommen sind. Die Hauptstrasse noch leer ist und die Gebäude in wunderschönem Licht stehen. So versuchen wir den Touristenströmen auszuweichen und ziehen uns in den hektischen Stunden zum Lesen in die Wohnung zurück.

Marco, der Tourguide, hat uns gleich zu Beginn empfohlen eine „Dubrovnik Karte“ zu kaufen. Diese Karte beinhaltet den Besuch der meisten Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten und kostet etwa gleichviel wie der einmalige Besuch der Mauer, welche die Altstadt umgibt. Auch hier lohnt es sich übrigens gleich zur Türöffnung hinzugehen. Fast alleine können wir die knapp 2 km lange Mauer ablaufen, Türme besichtigen und Fotos ohne viele Touristen schiessen. Ebenfalls eher wenige Touristen hat es in der Fotoausstellung „War photo limited“. Es sind Bilder von Kriegsjournalisten. Ehrliche, knallharte und meistens unglaublich tragische und berührende Bilder. Zu sehen wie es in Kriegszeiten hier in der Stadt aussah, zu sehen wie die Bevölkerung litt und viele der wunderschönen Gebäude zerstört waren. Ja, es gab viel zu erklären in dieser Ausstellung und manchmal mussten wir auch gerade Ronja bitten, ein Bild nicht anzusehen. Thematisiert wird übrigens nicht nur der Balkankrieg sondern auch weitere Kriegs geschehen. Wer also die Fotografie mag und auch in Geschichte interessiert ist, für den lohnt sich ein Besuch allemal.

Dubrovnik kann man gut in zwei bis drei Tagen erkundigen und auch von der Jahreszeit her, ist der Oktober optimal. Es ist nicht heiss in der engen Altstadt und wer doch mal etwas Sonne will, der kann sich in einer beiden Felsen-Bars (Buza Bar) gemütlich in die Sonne setzen und den Schiffen zusehen.

Wichtig ist es jedoch, den Besuch in den guten Restaurants frühzeitig zu planen und zu reservieren. Viele dieser Restaurants waren bereits zwei Wochen im Voraus ausgebucht. Sicherlich zum Highlight zählte der Besuch im Restaurant „Nautika“. Nicht nur, dass das Essen dort unheimlich gut ist, sondern auch der Service. Wir werden behandelt wie Könige und die Kinder werden nach Strich und Faden verwöhnt. Auch empfehlenswert ist das „More“, welches ausserhalb des Stadtzentrums liegt. Die Aussicht ist unbeschreiblich und am Essen gibt es nichts zu meckern. Aber eben, reserviert euren Besuch frühzeitig und aufgepasst! Es gibt gewisse Restaurants in welchen Kindern nicht erlaubt sind. Wir persönlich finden das sehr schade, auch da sich unsere Kinder zu benehmen wissen. Nun ja, wir haben tolle Alternativen gefunden 🙂

Kurzum kann ich sagen, dass Dubrovnik allemal einen Besuch wert ist. Es ist für alle etwas dabei und dennoch ist gerade die Altstadt recht überschaubar.

1 comment

Thomas Schuler 1. November 2023 - 10:46

Das tönt recht interessant.
Du hast mich nicht nur hungrig gemacht auf gutes Essen sondern auch die Stadt interessiert mich.
Wenn ich das nächstenmal in Europa bin will ich das einplanen.

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