Unterrichten unterwegs

by Nathalie
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Sich mit schulpflichtigen Kindern auf eine lange Reise zu begeben heisst auch, sich um eine Lösung für den Unterricht zu kümmern. Schlussendlich sind es ja keine Ferien nach denen wieder die übliche Routine einsetzt, sondern man ist einfach länger unterwegs.

Zuerst haben wir uns ganz naiv bei diversen Anbietern für Fernunterricht erkundigt. Diese bieten in unterschiedlicher Form  Lernbegleitungen für Reisende mit Kindern an. Jedoch gab es einfach zu viele Dinge, welche uns nicht passten. Beispielsweise dass wir keine Lösung betreffend dem Unterricht in verschiedenen Zeitzonen fanden. Oder dass die Dienstleistung nur für eine beschränkte Zeit anboten wurde und dann waren da noch die Preise, welche uns staunen liessen. Schade.

Nun war es also Tatsache. Wir würden den Unterricht von A-Z selber leiten. Der Schulleiter zeigte uns in mehreren Gesprächen auf, welche Anforderungen wir und unser Unterricht erfüllen müssen. Huch… das wird spannend und arbeitsintensiv werden.

Als erstes galt es dann, eine Jahresplanung für die 1. und 5. Klasse zu schreiben und vom Schulinspektorat bewilligen zu lassen. Basis dazu bildeten die zu erreichenden Kompetenzen gemäss Lehrplan 21 des Kantons Aargau. Zusätzlich zum Lehrplan werden wir die Fremdsprache Spanisch unterrichten. Dies, da wir uns, besonders zu Beginn der Reise, in spanisch sprechenden Gebieten bewegen werden.

Jörg und ich haben anschliessend die Fächer untereinander aufgeteilt und die Mädchen durften darüber befinden ob sie mit der Zuteilung einverstanden sind. Zum Glück waren sie auch beide der Meinung dass es besser sei, wenn Jörg in Mathe und ich in Französisch unterrichte. Die Hauptverantwortung je Fach war also geklärt und ich machte mich an die Jahresplanung.

So fand ich mich zwischen einem Stapel von Handbüchern, Audio CDs, Schulbüchern und -heften, Kompetenzübersichten und Lernplattformen wieder. Ich entschied mich, den Lernstoff in Quartale zu gliedern und zum Beispiel im Fach NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft) auch Themen einzubinden, welche wir vor Ort antreffen werden. Daher werden wir neben den Mayas, den Regenwald, die Vulkane und die tektonischen Platten behandeln. Nichts ist spannender als die Theorie mit der Praxis zu verbinden und zu erleben.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, war nach ca. 4 Wochen der gesamte Schulstoff der 1. und 5. Klasse gesichtet, strukturiert und mit den Lernzielen des Lehrplans 21 abgeglichen. Juhui!

Stolz habe ich das Mail mit den Verlaufsplanungen an den Schulleiter gesendet. Nun warte ich hoffnungsvoll auf seine (hoffentlich positive) Rückmeldung. Ob er und der Schulinspektor damit zufrieden sein werden?

Die Arbeit ist aber noch nicht abgeschlossen. Nun geht es an die Feinplanung und detailliertere Strukturierung. Aber auch das wird noch werden 🙂

Um ein grosses Problem habe ich mich jedoch noch nicht gekümmert… Ich weiss noch nicht ganz wie ich Jörg erklären soll, dass aus den ursprünglichen 8kg Schulmaterial nun etwa 11kg geworden sind. Ob das noch alles in den Handkoffer mit dem Schulmaterial passen wird? Wohl eher nicht.

Jedenfalls bin ich mir sicher dass sowohl Ronja und Zora, als auch wir Eltern, von dieser Homeschooling Zeit profitieren werden!

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