Vanuatu, wie geht es dir?

by Jörg
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Ausgangslage:

Im Durchschnitt wird Vanuatu alle 5-10 Jahre von einem sehr starken Wirbelsturm getroffen. 

Am 28.02.2023 traf der Zyklon Judy mit enormer Wucht auf Vanuatu. Er wurde als Kategorie F4 eingestuft. Sofort wurde der nationale Notstand ausgerufen und internationale Hilfe angefordert.

Bereits zwei Tage später, am 03.03.2023, fegte Zyklon Kevin über die Inseln hinweg. Ebenfalls ein Zyklon der Stärke F4.

Die Aufräumarbeiten waren im Herbst 2023 in vollem Gange, als am 25.10.2023 der Zyklon Lola mit der höchst möglichen Intensität F5 alles verwüstete, was noch nicht verwüstet war.

Ein Jahr später dann, am 17.12.2024, ereignete sich ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,3. Das Epizentrum lag direkt neben der Hauptstadt. Viele Gebäude stürzten ein oder wurden so stark beschädigt, dass sie nun unbewohnbar sind.

Doch wie sieht es nun im Land aus? 

Vanuatu ist ganz klar ein Drittweltland. Wir haben vieles gesehen, was uns an Nicaragua und Haiti erinnert hat.

Internet:

Mit einer Downloadrate von 0,08MB/s kann man immerhin sagen, dass eine Internetverbindung vorhanden ist. Allerdings kann man damit kaum eine Whatsapp Nachricht senden. Selbst das WLAN im 5* Hotel war nicht besser. Gutes Internet gibt es lediglich dort, wo Starlink verwendet wird.

Elektrizität:

Wirklich positiv ist die Stromversorgung. Es gab keinen einzigen Stromausfall während unseres Aufenthaltes!

Strassen:

Kurz gesagt, man fährt von Schlagloch zu Schlagloch. Es gibt Flussdurchfahrten und derart steile Strassen, dass unser Fahrzeug sich nur noch mit 35km/h den Berg hoch gequält hat. Die meissten Strassen sind noch ungeteert.

Leitungswasser:

Das Leitungswasser ist überall Trinkwasser. Keine Selbstverständlichkeit in vielen Teilen der Welt!

Erdbeben- und Zyklonschäden:

In der Hauptstadt ist die gesamte Innenstadt entweder abgesperrt wegen Einsturzgefahr, bereits eingestürzt, schon abgerissen oder im Renovationsprozess. Auch weiter ausserhalb sind die Schäden gross. Im Resort „Tamanu on the beach“ zum Beispiel, ist von einigen Villen nur noch das Fundament zu sehen. Die Palmen am Wegrand der Strassen tragen zur Hälfte keine Palmwedel mehr. Die Rum Destillerie beklagt den Verlust ihrer ältesten Rum Fässer. Der Markt bleibt bis auf weiteres geschlossen. Die Kreuzfahrtschiffe laufen Vanuatu nicht mehr an, weil das Kreuzfahrtterminal erheblich beschädigt worden und bis jetzt noch nicht fertig repariert ist. Die Aufzählung könnte noch lange fortgesetzt werden.

Ungeziefer:

Als Chef Cino in der Showküche unser Essen fertig zubereitet hat, langt er uns die Teller über den Thresen. Die Kackerlake, welche einen halben Meter neben uns über den Thresen läuft, übersieht er süffisant.

Umgang mit Touristen:

Mietautos sind prominent am grünen H im Kennzeichen zu erkennen. Nicht nur gelegentlich, sondern ununterbrochen grüssen einen die Einheimischen. Es ist uns ein wenig so vorgekommen als hätte das Staatsoberhaupt die Weisung erteilt, alle Touristen zu grüssen 🙂

Wir haben in Gesprächen mit Einheimischen gelernt, dass Touristen als Gäste, nicht als Fremde angesehen werden. Die Herzlichkeit und Freundlichkeit ist jedenfalls trotz all der schwierigen Umstände nicht verloren gegangen! Die vielen lachenden und spielenden Kinder tun ihr übriges, um einen Aufenthalt in Vanuatu trotz der schlechten Infrastruktur unvergesslich zu machen und positiv in Erinnerung zu behalten!

Hier noch ein Foto vom Ortsschild der Landeshauptstadt 🙂

2 comments

Claire 15. Juli 2025 - 2:00

What an insightful trip!

Reply
Thomas Schuler 15. Juli 2025 - 4:31

ist sehr interessant.

Viel Freude zusammen.

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