Yellowstone Nationalpark

by Nathalie
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Um 05:30 Uhr verlassen wir Wellington, CO in Richtung Nord/Nordwest. Unser Ziel ist der Yellowstone Nationalpark. Rund 500 Meilen resp. 8 ½ Stunden Fahrt liegen vor uns.

Der Yellowstone feiert dieses Jahr seinen 150. Geburtstag. Er wurde am 01. März 1872 gegründet und ist der älteste Nationalpark der Welt. Der Park hat eine Fläche, welche so gross ist wie der Kanton Aargau und Graubünden zusammen. Was am Yellowstone so besonders ist? Der Nationalpark liegt grösstenteils in der Caldera (Einbruchkrater) des Yellowstone-Vulkans. Dieser ist der grösste Supervulkan auf dem amerikanischen Kontinent. Für uns sind die daraus entstandenen, unzähligen Geysire und die Tierwelt das Besondere.

Die Fahrt gestaltete sich kurzweiliger als gedacht und wir treffen im Yellowstone Nationalpark ein. Wir besuchen das erste Geysirbecken im West Tumb. Die Kinder staunen über die unterschiedlichsten Farben der Geysire, die blubbernden Schlammlöcher und nach Schwefel riechenden Fumarolen. Erste Bilder werden geschossen und es tut gut sich nach der langen Fahrt die Beine zu vertreten. Auf dem Weg zur Yellowstone Lake Lodge sehen wir bereits die ersten Wapitis und Bisons. Wir sind müde von der Fahrt und jetzt behauptet der Herr an der Rezeption noch, dass wir keine Reservierung haben. Ja klar… wir haben die Lodge bereits im Januar 2022 reserviert! Da wir wissen, dass der gesamte Park ausgebucht ist, wird Jörg etwas bissig. Wir werden zwischen den verschiedenen Lodges hin und her geschickt, aber die Beharrlichkeit zahlt sich aus und wir erhalten den Schlüssel für eine Lodge. Wir spurten ins Restaurant, schliesslich haben wir auch hier bereits letzten Winter einen Tisch für 5 Personen reserviert. Wir gönnen uns ein leckeres Abendessen und eine Flasche des Jubiläumsweines. Danke Nadine für die Einladung! Schliesslich fallen wir müde und zu fünft in die zwei Doppelbetten.

Am Morgen fahren wir weiter in Richtung Norden. Dabei bilden besonders die unzähligen Bisons entlang der Strasse eine Abwechslung. Teilweise sind diese schon fast unangenehm nahe am Auto.

Ansonsten erinnern die Berglandschaft und die Hochebenen an die Schweiz. Wobei unsere Wasserfälle doch um einiges grösser sind 😉 Die Mädchen kleben an den Fensterscheiben. Sie suchen einen Bären. Schliesslich leben hier Grizzlies und Schwarzbären. Leider bleiben sie uns verborgen. Angekommen in Mammoth Hot Springs laufen wir über die unzähligen Stege und besichtigen die Sinterterrassen.

Wir entschliessen uns zum Visitor Center zu fahren und dort zu essen. Dort angekommen trifft uns fast der Schlag. Sämtliche Verpflegungsmöglichkeiten sind geschlossen und einfach zu viele Besucher zwängen sich in den General Store um ein überteuertes und latschiges Sandwich zu ergattern. Nein. Das geht nicht! Es wird ein kurzer, erweiterter Familienrat gehalten. Der Entscheid steht fest und wir fahren weiter. Wir werden später nochmals an einem ruhigen Ort halten und Mittagessen. So krallen wir uns einige von den Sandwiches, hüpfen ins Auto und fahren weiter über die kurvige Strasse Richtung Norris und Old Faithfull. Der zunehmende Verkehr lässt uns schreckliches erahnen. Bereits bilden sich erste Warteschlangen zu den Parkplätzen. Echt jetzt? Angekommen beim Old Faithfull, treffen wir nach einem kurzen Spurt genau zur Ausbruchszeit beim Geysir ein. Ich weiss nicht ob die Kinder mehr über die Grösse und die Wucht der Eruption staunen oder über die Menschenmassen. Nein, irgendwie sind wir uns das nicht mehr gewohnt.

Schneller als geplant fahren wir zum Midway Geysirbecken. Schliesslich wollen wir unbedingt noch den Grand Prismatic Spring sehen. Ja genau! Das ist jener augenförmige Geysir, welcher für seine Farbenpracht bekannt ist. So wurde er schon mehrfach im National Geographic abgebildet. Nachdem ich für unseren nicht gerade kleinen Wagen einen Parkplatz ergattert habe, laufen wir hoch zum Becken. Hier lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.

Wir haben genug von den Menschenmassen und fahren Richtung Eagle Ridge Ranch. Im Auto ist es ruhig. Müde von den Eindrücken und nachdenklich über die vielen Menschen im Park, hängt jeder seinen Gedanken nach. Die Kinder suchen noch immer verzweifelt einen Bären. So gerne möchten sie Nadine einen zeigen. Leider ohne Erfolg. Kurz vor dem Eintreffen auf der Ranch, werden die Mädchen ganz aufgeregt. Pferdekoppeln zäumen unseren Weg und wunderschöne Pferde laufen frei auf der Range herum. Die Augen werden immer grösser und die Kindermünder plappern aufgeregt. Ja, morgen steht der Ausritt an. Problemlos erhalten wir die Schlüssel zu unserer Cabin und werden eindringlich darauf aufmerksam gemacht, keine Esswaren im Auto zu lassen und uns nicht nach Sonnenuntergang nach draussen zu bewegen. Natürlich, wir sind ja nicht doof. Es ist uns ja auch klar, dass wir uns in der Wildnis befinden. Was? Das ist nicht das Problem?!? Ah… ein aggressiver Grizzly ist in der Gegend. Nun ja, mit dem wollen wir wirklich keine Bekanntschaft machen. Also, schnell die Würstchen auf den Grill, damit wir dann auch brav bei Sonnenuntergang ins Häuschen huschen können.

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