Mit einem leisen Grummeln begrüsste uns der Vulkankrater vom Vulkan Masaya. Die Lava glühte rot und sah seeeeeeeeeehr heiss aus. Eric, unser Tourguide, meinte die Lava sei 900 Grad heiss, da sollte man besser nicht auf der Mauer balancieren gehen. Uns wurde aber erzählt das ein Amerikaner einmal von der einen Kraterseite zur Anderen über ein Hochseil gelaufen ist. Da muss man schon ein wenig verrückt sein, oder auch ein bisschen mehr.
Die Ureinwohner von Nicaragua nannten den Masaya Popogatepe was „Brennender Berg“ bedeutet. Der Vulkan macht seinem Namen noch heute alle Ehre. Das letzte Mal ist er 1670 ausgebrochen. Die Menschen damals glaubten daran, dass wenn der Vulkan ausbrach, die Götter wütend seien. So kam es dazu das sie dann als Opfer Kleinkinder und Jungfrauen in den Krater warfen. Ich frage mich, wieso immer die Frauen und die Kinder geopfert werden? Das ist irgendwie unfair.
Der Masaya Vulkan ist der einzige Vulkan in Zentralamerika, bei welchem man bis ganz oben mit dem Auto fahren darf. Eric erzählte uns das sei so, weil wir in Nicaragua sind. Später haben wir erfahren, dass es auch so ist, damit man bei einem Ausbruch möglichst schnell flüchten kann.
Der Vulkan machte eine gigantische eine Rauchwolke, es sah aus wie eine riesige Explosion in Zeitlupe. Das Gas der Rauchwolke war Schwefelgas und Schwefelgas stinkt nach verfaulten Eiern. Aber aus irgend einem Grund roch man es zum Glück nicht. Vom Aussichtspunkt sehe ich bis tief in den Krater bis zur Lava.
Wisst ihr eigentlich wann von Lava und wann von Magma geredet wird? Solange sich das flüssige Gestein im Vulkan befindet, redet man von Magma. Sobald es den Krater und somit den Vulkan verlässt von Lava. Warum ich das weiss? Vulkane war in den letzten 2 Wochen mein NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft) Thema und ich habe vor dem Besuch schon vieles über die Vulkane erarbeitet. Mami nannte den Besuch auf dem Vulkan eine „Prüfung“ und deshalb haben mir alle ganz viele Fragen gestellt. Da sie es dem Tourguide erzählt haben, fragte auch er mich immer. Da wurde ich schon etwas nervös.
Nach vielen Fotos gingen wir eine lange Treppe hoch, um einen anderen Ausblick zu erhalten. Oben beim Holzkreuz sahen wir auf zwei Kraterschlunde. Eric erklärte, dass er hier mal in ein Gewitter geraten sei. Es habe so oft geblitzt und stark geregnet. Er habe damals fest Angst gehabt. Da wir in weiter Ferne schon die ersten Regen- und Gewitterwolken sehen, machen wir uns auf den Rückweg.
Als wir wieder runter kamen, fand ich noch ein Lavastein, den ich mit nach Hause nehmen werde. Er fühlte sich ganz rau und leicht an. Seine Oberfläche weist ganz viele kleine Krater und Lufteinschlüsse auf. Da es schon dunkel war, sah ich das es überall in der Wiese Glühwürmchen gab. Es war super toll 🙂
Ps: Schau dir doch mal unser neues Video mit der bisherigen Reise an! (direkt unter dem blauen Abo Feld)
1 comment
Danke fürs Erzählen und die kleine Vulkan-Lernstunde liebe Zora. Wenn du deine Prüfungen direkt draussen in der Natur ablegen kannst, macht auch das Lernen sicher viel Spass.
Liebe Grüsse
Tobi, Anouk, Mats und Sonja