Die Panamericana ist ein Sehnsuchtsort vieler. Die Strasse, welche vom nördlichsten Ende Nordamerikas, bis zum südlichsten Zipfel Südamerikas führt stellt man sich in seinen romantischen Vorstellungen jedoch sicherlich anders vor, als dies in der Realität der Fall ist. Es war nie unsere Absicht, diese Strasse zu fahren. Trotzdem begleitet sie uns auf unserer Reise immer wieder. Oder wir sie…
Wir haben erst in Panama wahrgenommen, dass wir uns auf dieser berühmten Strasse befinden. Als wir später nachgeschaut haben wurde klar, dass wir bereits seit über einem Monat diese Strasse verfolgen.
Hier in Nicaragua
Hier in Costa Rica
Grundsätzlich müssen wir leider sagen: Es ist eine Strasse, nicht mehr und nicht weniger. Am Strassenrand haben wir weder schöne Hotels oder Motels, noch hübsche Kaffee’s oder Restaurants gefunden. Dafür jede Menge Müll und Hunde.
Müll: In Mittelamerika hielt sich der Abfall am Strassenrand noch in Grenzen, aber in Südamerika kann man sich das kaum vorstellen. Abfallentsorgung funktioniert in Mittelamerika so, dass man den kompletten Müll, welchen man nicht selber verbrennt, in eine Senke kippt und wenn diese dann voll ist, einfach Erde darüber schüttet. Hier in Peru wird das noch einmal getoppt. Hier wird der Müll in der Stadt gesammelt und dann einfach in einem weniger belebten Teil des Landes entlang der Strasse vom Kipplastwagen abgekippt. Gerade an der Küste stinkt es entlang der Strasse dermassen, dass einem fast übel wird. Der Wind tut dann sein übriges, damit auch der letzte Fleck der Wüste mit Abfall übersäht ist.
Hunde: Vielleicht kennt man es aus dem südlichen Europa, wo man ab und an auf einen streunenden Hund trifft. Hier ist die Situation aber völlig aus dem Ruder gelaufen. Bereits in Mexiko sind uns die vielen Streuner aufgefallen. In einer kleinen Ortschaft mit 50 Häusern waren es rund 20 bis 30 Hunde, welche an der Hauptstrasse herumlungerten. Weiter südlich gab es auch Orte, wo auf ein Haus 3 Hunde kamen. Einfach Wahnsinn, denn diese Tiere leben ja auf der Strasse. Sie durchstöbern den Abfall, urinieren und koten überall hin und verscheuchen alle Wildtiere. Denn die wilden Hunde leben inzwischen nicht nur in den Ortschaften, sondern auch im Dschungel und in den Peruanischen Hochebenen. Es sind keine Haustiere mehr, keine Wachhunde, keine beste Freund des Menschen. Diese Hunde leben ein Leben in Angst und werden von den Einheimischen geschlagen und mit Steinen beworfen.
Die Panamericana ist also dreckig und stinkig. Und obwohl es die Hauptachse des gesamten Kontinentes ist, muss man damit rechnen, dass die Strasse gesperrt ist. Wir mussten teils abenteuerliche Umfahrungen nehmen, um unser Ziel zu erreichen. Übrigens, die Panamericana ist keine durchgehende Strasse. Ein Stück fehlt nämlich. In Panama würde die Strasse ein paar hundert Kilometer durch den Urwald führen. Dieses Teilstück wurde aber nie gebaut und somit muss der gesamte Verkehr auf Schiffe verladen werden und auf dem Meer aussen herum fahren.
Hier eine Umleitung
Trotzdem ist es uns gelungen, einige schöne Bilder der Strasse zu machen.
1 comment
Tolle Eindrücke!
Bleibt gesund und freut Euch der neuen Eindrücke.