Wie so oft, sind wir ohne grosse Erwartungen hier angereist. Ein Hotel mit im freien befindlichen, vom Vulkan erhitzten, warmen Bassins, wurden angepriesen. Auf Google als 3 Sterne Hotel mit vielen schlechten Bewertungen in den letzten 12 Monaten eingetragen. Das Hotel Thermas de Papallacta hat uns schlussendlich so sehr positiv überrascht, wie es das auf der ganzen Reise noch kein Hotel geschafft hat.
Bereits dass es einen Portier am Eingangstor hat, war erstaunlich. Wir mussten die Hotelreservierung bestätigen. Ein weiterer Portier wies uns an, direkt vor der Rezeption zu parkieren, um den Check in zu machen. Man war hier sehr freundlich und bemüht.
Wir hatten ein Familienbungalow gebucht. Zwei Stockwerke, mit Bodenheizung aus Vulkanwärme (Papallacta liegt auf 3300MüM), oben vier Betten (man hätte locker auch sechs hineinstellen können) und unten ein grosses Doppelbett, Aufenthaltsraum und zwei Bäder.
Man könnte jetzt sagen, die Betreiber hatten es einfach. Hier gab es das Thermalwasser. Und so waren die ewigen mühsamen Begleiter in Ecuador, kalte Innenräume und kein warmes Wasser zum Duschen, bereits eliminiert. Aber damit gaben sich die Betreiber nicht zufrieden. Die Betten waren mit Abstand die Bequemsten auf der gesamten Reise. Nathalie wollte da gar nicht mehr raus 🙂
Im Bungalow gab es praktisch unbegrenzt kostenloses Trinkwasser aus einem schönen Tonkrug. Auf dieser Höhe ist die Luft sehr trocken. Die grosse Gartenanlage war wunderhübsch, sehr gepflegt und überall flogen Kolibris umher.
Die Bar und das Restaurant servierten so leckere Getränke und Speisen, dass ich am Abend ins Bett kugelte. An der Rezeption wurden wir darauf hin gewiesen, dass Ausländer die Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen zurückfordern können. Sie würden das gleich für uns übernehmen. Da wir im voraus bezahlt hatten, konnten wir die knapp 30Dollar zur Konsumation an der Bar oder im Restaurant verwenden. Sehr cool! In allen bisherigen Hotels in Ecuador hatte man das wohl einfach „vergessen“ zu erwähnen.
Aber das eigentliche Highlight waren selbstverständlich die warmen Becken. Viele der negativen Rezensionen auf Google sagten aus, dass diese hoffnungslos überfüllt seien. Man fand dort auch schreckliche Fotos von Pools, in denen man sich kaum noch hinsetzen konnte vor lauter Menschen. Gerade weil wir Samstag auf Sonntag hier waren, machte ich mir schon ein wenig Sorgen. Völlig zu unrecht. Unser Bungalow hatte ein eigenes Thermalbecken! Wahnsinn! Zwar nicht besonders tief, aber wirklich hübsch, direkt vor dem Haus und halt eben ohne andere Besucher.
Trotzdem zog es uns dann doch zum viel grösseren, öffentlichen Bereich. Etwa zehn oder fünfzehn Becken, sehr schön in die Landschaft eingepflegt, standen hier zur Verfügung. Kostenlos für Hotelgäste. Es gab schöne Umkleiden, Duschen, Handtücher und so weiter. Was man in Europa halt so erwartet, hier aber keinesfalls üblich ist. Besucher waren nicht zu viele da. Leer war es nicht, aber wir hatten auch mal ein Thermalbecken für uns alleine. Ich dachte an die Bilder im Internet. Da hat das Hotelmanagement wohl reagiert.
Ein Dritter Bereich bildete der Spa. Dort gab es ebenfalls weitere Thermalbecken, dieses Mal mit Wasserdüsen, Liegen und Wasserfällen. Selbstverständlich gab es auch die Möglichkeit, sich für Massagen, Lymphdrainagen, Schlammpackungen und Schockoladenmassagen anzumelden. Das haben wir bisher auf der Reise noch nie gemacht. Und so leisteten wir uns den Luxus (für 14USD pro Person) und meldeten die Kinder für die Behandlung „Schlammpackung“ an. Ronja war völlig aus dem Häuschen! Ob sie dann wohl noch Wochen später nach Schlamm stinken würde wie der Urwaldboden? Den Podcast dazu, stellen wir euch hier übermorgen zur Verfügung 🙂
1 comment
Toll sieht das aus
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