Woher die grauen Haare kommen

by Nathalie
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Manche haben sie bereits mit 25ig, andere mit 40ig und wieder andere erst im hohen Alter. Graue Haare. Ja, auch ich habe schon einige und während dieser Reise sind noch einige hinzugekommen.

So zum Beispiel auch auf unserer Reise zum Red Frog Beach.

Früh morgens verlassen wir Boquete und fahren los in Richtung Bocas del Toro. Unser Tomtom führt uns über eine abenteuerliche Route und ich konsultiere die Strassenkarte. Nun ja… immerhin ist die Strasse verzeichnet. Es gäbe auch einen anderen Weg. Kilometermässig etwas weiter, dafür besser ausgebaut. Jörg scheint die Strasse nicht zu beunruhigen und gut gelaunt lenkt er unseren Wagen bergauf, bergab um die vielen Kurven und über Brücken. Ich bin ja auch für Abenteuer aber heute ist es mir etwas zu viel.

Kaum treffen wir im Küstenort Almirante ein, werden wir schon umschwärmt. Ein äusserst aufdringlicher Herr mit Drahtesel, will uns zum Parkplatz begleiten. Ehm… nein Danke! Er lässt sich nicht abwimmeln und versperrte uns am Ende noch die Einfahrt zum Parking. Er habe uns hier hin geführt und wolle nun eine Provision. Echt jetzt? Erst als der Besitzer des Parkings sich einschaltet, radelt er davon. Mein Nervenkostüm nimmt rapide ab. Ping! Und schon ist es da, das graue Haar.

Jörg zirkelt zeitweilen das Auto in eine enge Parklücke und lädt das „leichte“ Reisegepäck aus. Schon stehen zwei weitere Typen neben uns und zerren an den Koffern. Nein Danke! Ich kann und will meinen Koffer selber nehmen. Unablässig redet der eine auf Jörg ein und will unsere Boottickets bestellen. Er wisse wie es günstiger sei und könne uns helfen. Jörg setzt sich durch und kauft unsere Billets selbst. Mit reichts langsam. Ziemlich sauer setze ich mich auf eine Bank und bewach die Koffer. Nein, ich bin heute nicht in Stimmung für so was. Ich spüre direkt wie das nächste graue Haar spriesst und die Stirnfalten etwas tiefer werden.

Endlich können wir zum Boot, da hält der Typ uns die offene Hand hin: „por mi corazón“. Ja genau… ich scheuche die Mädchen ins Boot. Jörg kümmert sich um den Typen. Keine Ahnung wieso er für den so viele Nerven hat. Endlich verlassen wir diesen schrecklichen Ort und fahren hinaus in die Lagune.

Abgesehen vom dröhnenden Motor ist es ganz still auf dem Boot. Scheinbar geniessen alle die Ruhe. Die Blicke sind auf das flache, blaue Wasser und die Mangroven gerichtet. Da und dort ist ein Fischer mit seinem Boot. Meine Gesichtszüge entspannen sich, das graue Haar wird wohl bleiben.

Nach knapp 30 Minuten treffen wir auf der Isla Colon ein und das Gezerre beginnt von Neuem. Puah… da bin ich ja gleich froh, dass meine Gallenblase raus ist und sich vor lauter Aufregung kein Stein lösen kann 😅🙈 Wir setzen uns in ein Restaurant. Während wir auf das Essen warten, schwärmt Jörg mit Ronja aus und kümmert sich um die nächste Fahrt mit dem Taxiboot.

Moses heisst unser nächster Fahrer. Er wird uns zur Isla Los Bastimientos fahren. Unser Moses kann zwar nicht über das Wasser laufen, dafür aber wie ein Verrückter Boot fahren. Obwohl die Wasseroberfläche spiegelglatt ist, werden wir im Boot umhergeworfen. Es fühlt sich an wie auf der Wildwasserbahn im Europapark. Am Ende fährt er noch mit Schmackes in den Steg der Red Frog Beach Marina. Halleluja, wir haben es überlebt und können aussteigen.

Höflich wie wir sind, bedanken wir uns und machen uns zu Fuss auf den Weg. Es ist rund ein Kilometer, also gut machbar. So gehen wir auf der Pflastersteinstrasse in Richtung Selina Hostel. Doch auch diese Ruhe wärt nicht lange und wir stehen vor einer Kies- und Schotterstrasse. Von nun an, werden die Koffer also getragen. Zum Glück war es nur ein kurzes Stück und wir ziehen die Koffer nun eine steile Strasse hoch.

Zwei junge Männer laufen uns entgegen und meinen lachend „you‘re almost there!“, ich möchte gar nicht wissen wie rot mein Kopf und wie tief meine Zornesfalten sind.

Endlich haben wir es geschafft und checken im Selina Red Frog ein. Wir deponieren unser Gepäck und laufen zum Strand. Erleichtert, dass wir endlich angekommen sind und erst in 4 Tagen wieder abreisen müssen.

Aber wisst Ihr was? Irgendwie gehören diese grauen Haare auch dazu ☺️ und auch wenn ich hier etwas schimpfe, es ist wunderschön hier am Red Frog Beach und die Anfahrt lohnt sich definitiv!

2 comments

Thomas Schuler 9. November 2022 - 6:53

Unser Leben ist ein auf und ab.

Alle wissen jetzt kommt es nur noch Besser. 😉 Weiterhin viel Vergnügen!

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Melanie Hoppe 14. November 2022 - 13:48

Graue Haare machen sexy und beweisen, dass man ein tolles Leben lebt!

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