Zufriedenheit

by Nathalie
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Letzte Woche durfte ich wundervolle Tage zu Hause verbringen. Diese waren geprägt von tollen Gesprächen und Begegnungen. Mit dem Wiedersehen von Familie, Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen und vielen weiteren tollen Menschen. Einfach wunderschön. Jedoch ist mir bis zu meiner Rückkehr in die Schweiz gar nicht aufgefallen, wie sehr sich meine Sichtweise und Einstellung zu vielen Themen verändert hat.

Ja, ich war sogar regelrecht schockiert bei meiner Ankunft in Zürich. Eine Welle des Egoismus, Negativität, Verbissenheit und Engstirnigkeit ist mir entgegengeschlagen. Autofahrer, welche gereizt stur geradeaus blicken. Eine Drängelei und Zwängerei nach der Anderen. Natürlich kann nicht immer alles nur „pura vida“ sein. Aber ich denke, dass viele in der Schweiz vergessen haben, wie gut wir es doch haben und wie privilegiert wir sind.

Vieles ist für uns einfach selbstverständlich geworden. Du willst dir die Zähne putzen? Kein Problem. Einfach den Wasserhahn aufdrehen und los geht es. Am Ende noch einen Schluck Wasser trinken? Auch kein Problem, nur zu! Das Wasser ist trinkbar. Ja, ich denke in vielen Dingen haben wir vergessen dankbar zu sein. Sauberes und trinkbares Wasser, welches rund um die Uhr zur Verfügung steht. Kalt und warm. Lebensmittel in einer Auswahl und Vielfalt, die keine Wünsche offen lässt. Ein trockenes und warmes Zuhause, welches jeglichen Komfort bietet.

Die Menschen in den Ländern, welche wir bereist haben, sind oftmals bitterarm. Teilweise leben sie eher in Unterständen, als in Blechhütten. Ohne Strom und Wasser. Ohne Fenster, Tische, Stühle oder Betten. Aber sie waren glücklich, fröhlich und dankbar für das Wenige was sie hatten. Es ist nicht so, dass sie nicht nach einem besseren Lebensstandart streben. Aber sie vergessen dabei nicht zu leben, zu lachen, füreinander da zu sein, zu geben und zu verzeihen. Es könnte ja als Schwäche ausgelegt werden.

Auch die Menschen hier haben Probleme. Teilweise sogar viel existentiellere als wir in der Schweiz. Nur drehen wir Schweizer uns gerne ausschliesslich um das Problem. Wir sind oft so  auf das Problem fixiert, dass wir alles darum herum ausblenden. Das muss nicht sein und vielleicht würde es uns gut tun, einfach einmal einen Schritt zurück zu machen. Zu atmen und uns dankbar all dem Schönen zu widmen, welches uns umgibt. Es ist nicht einfach und auch ich verfalle immer wieder in das alte Muster, aber ich habe gesehen wie viel wertvolles dabei verloren geht und versuche jeden Tag, etwas daran zu arbeiten. Probiert es doch auch mal 🙂

2 comments

Claudia 26. November 2022 - 20:35

Das ist leider so, je mehr Wohlstand umso unzufriedener die Menschen. Viele streben nach noch mehr und können nichts mehr geniessen

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Melanie 27. November 2022 - 0:43

Danke für diesen gefühlvollen Einblick.
Dankbarkeit … Zufriedenheit…
Lasst uns diese Werte bewusst weitergeben

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